Crowdinvesting im Test & Vergleich
Crowdinvesting Vergleich: Heutzutage muss Geld nicht mehr zwangsläufig bei Banken angelegt werden. Dank dem Internet und fortschrittlichen Unternehmen, können wir aus einem großen Investmentangebot wählen. Beliebt sind dabei Modelle, welche das Geld zur Finanzierung an Startups und Firmen weitergeben. Dies wird als „Crowdinvesting“ bezeichnet. Diverse Plattformen im Internet bringen Anleger und Unternehmen zusammen. Doch welche davon eignet sich am besten für Ihr hart erspartes Geld? Wir machen den Crowdinvesting Vergleich und erklären Ihnen, worauf es ankommt.
Was ist Crowdinvesting?
Ein Startup oder Unternehmen will expandieren oder sein neuestes Produkt bzw. eine Dienstleistung finanzieren. Dafür verfügt es aber nicht über die nötigen Mittel. Banken lehnen solche Vorhaben häufig wegen des hohen Risikos ab. Sie wollen sich nicht abhängig machen, um beim möglichen Totalverlust allein da zu stehen.
Beim Crowdinvesting legen die Anleger ihre Gelder zusammen. Sollte das Unternehmen erfolgreich sein, so beteiligt es seine Investoren gemäß der vereinbarten Satzung. Auf diese Weise können sehr hohe Renditen erzielt werden. Sie liegen über dem Marktdurchschnitt und sind deshalb so reizvoll.
Bspw. geben 100 Menschen jeweils 100 Euro damit 10.000 Euro zur Verfügung stehen. Sollten aber wirklich alle Stricke reißen, war der Ausfall für jede einzelne Person nicht besonders schmerzhaft.
So betrachtet, ist Crowdinvesting eine interessante Anlageform. Jedoch sollten Sie niemals alles überschüssige Geld in diese Plattformen stecken. Falls doch, dann mit einer möglichst breiten Streuung.
Wie funktioniert Crowdinvesting?
Viele Investoren transferieren ihre Gelder für ein Projekt. Dafür gibt es im Internet spezialisierte Plattformen, welche zwischen Geldgebern und Geldnehmern vermitteln.
Dieses Prinzip lässt sich in vielen Bereichen anwenden. Vorzugsweise wird Crowdinvesting von Startups und mittelständischen Unternehmen genutzt. Solche Finanzierungsrunden gibt es aber auch für Immobilien, erneuerbare Energien und kulturelle Bereiche. Ebenso sieht man es in der Medizin, wenn ein genialer Kopf das Geld für seine Idee allein nicht aufbringen könnte.
So profitieren beide Seiten vom Crowdinvesting.
Anleger
Wer neben Tagesgeld, Festgeld und Depot noch eine weitere Anlageform sucht, sollte sich Crowdinvesting unbedingt ansehen. Hier darf jeder schon mit kleinen Beträgen mitmachen, sodass am Ende eine große Summe zusammenkommt. Sofern der gewünschte Erfolg einsetzt, ist die zuvor vereinbarte Beteiligung fällig. Entweder einmalig oder in sich fortsetzenden Auszahlungen.
Anleger dürfen dabei meist mit den Geldnehmern in direkten Kontakt treten. Sie investieren demnach nicht blind, sondern wohl überlegt.
Extras: Wie beim normalen Crowdfunding, haben die Initiatoren die Chance zusätzliche Vorteile anzubieten. Das kann eine produktbezogene Gegenleistung sein oder man wird zu Veranstaltungen eingeladen, um das Unternehmen kennenlernen zu können.
Für Unternehmen
Unabhängig von Banken zu sein, ist den Geldnehmern beim Crowdinvesting besonders wichtig. Manchmal stellt es für Startups die letzte Alternative dar. Denn gerade junge Firmen besitzen oftmals keine ausreichenden Reserven und finanziellen Erfolge, um ein klassisches Darlehen aufnehmen zu können.
Beim Crowdinvesting wird ihnen ganz genau zugehört. Investoren wollen wissen worum es geht und an welcher Innovation sie sich beteiligen würden. Außerdem gibt die „Crowd“ nicht nur liquide Mittel, sondern auch konstruktive Kritik. Dadurch lassen sich Produkte und Dienstleistungen schneller optimieren.
Zeitgleich erhält das Projekt eine höhere Reichweite. Die kostenlose Promotion endet nicht selten in vielen neuen Käufern. Somit gewinnt beim Crowdinvesting wirklich jeder.
Ist Crowdinvesting sicher?
Es darf dabei aber nicht vergessen werden, worin ein jeder hier investiert. Das Ausfallrisiko darf keinesfalls unterschätzt werden. Es variiert sehr stark und liegt gerade bei Startups hoch. Doch selbst ein gestandenes Unternehmen aus dem Mittelstand bleibt nicht immer vor dem Totalverlust bewahrt. Wer Crowdinvesting nutzt, sollte das Geld mit der Überweisung abschreiben. Natürlich können Sie sich mit Feedback einbringen. Doch am Ende entscheidet das Management über die nächsten Schritte.
Sie sollten daher Crowdinvesting nur unter bestimmten Bedingungen nutzen:
- Sie stehen hinter dem Projekt und glauben an dessen Erfolg
- Sie verstehen alles von der Idee bis zur Umsetzung
- Sie investieren nur auf seriösen Plattformen (siehe oben)
- Sie investieren auf Grundlage von Wissen und Fakten (nicht weil alle das Projekt toll finden)
- Sie legen Ihr Guthaben nicht in ein Projekt an, sondern streuen dieses möglichst breit.
- Sie kennen Ihre Risikobereitschaft und richten die Investments danach aus
Was verbindet Crowdinvesting mit Crowdfunding?
Beim Crowdinvesting handelt es sich um eine spezielle Form des Crowdfundings. Wer hier sein Geld überweist, erhält eine finanzielle Beteiligung am Unternehmen. Dies setzt den Erfolg voraus, damit die Investoren an den Gewinnen partizipieren. Im Englischsprachigen nennt man diese Geldanlage „equity-based Crowdfunding“. Wir Deutschen haben daraus das „Crowdinvest“ gemacht.
Mindestinvestition, Beteiligungsformen & Dauer
Je nach gewählter Plattform, können Sie bereits ab 5€ pro Projekt dabei sein. Die Mindestanlage kann aber ebenso gut 250 Euro oder 1.000 Euro betragen. Dadurch minimiert die Webseite den organisatorischen Aufwand. Fest steht, dass Sie mit relativ wenig Geld die Aussicht auf eine hohe Rendite erhalten.
Wer als Crowd investiert, bedient sich dabei meist eines nachrangigen Darlehens. Demnach müssen erst die Forderungen anderer Gläubiger zufriedengestellt werden. Bei einer Unternehmensinsolvenz bleibt zu hoffen, dass es noch Vermögensgegenstände zu veräußern gibt, um noch ein wenig Geld zurück zu erhalten.
Hinsichtlich der Laufzeit sprechen wir hier von einem kurz- bis mittelfristigen Anlagehorizont. Plattformen bieten Ihnen zwischen zwei und zehn Jahren an. Bei Immobilien beträgt die Dauer nur wenige Monate bis Jahre. Startups gehen von einer längeren Dauer aus, um profitabel zu wirtschaften. Eine festgelegte Laufzeit schließt meistens den Wegfall einer Kündigungsmöglichkeit mit ein. Wenn Sie investiert sind, bleiben Sie es auch!
Informationspflichten & Besteuerung
Abhängig von der Plattform, erhält die Crowd stets neue Informationen über den Fortschritt des Projekts. Die Betreiber vereinbaren dazu bestimmte Intervalle mit den Geldnehmern. Bspw. müssen diese alle drei oder sechs Monate ein Update liefern. Solche Informationspflichten gegenüber den Investoren sind sehr wichtig und sollten von Ihnen berücksichtigt werden.
Alle Erträge aus Nachrangdarlehen und stillen Beteiligung gilt es zu versteuern. Hierbei greift die 25%ige Abgeltungssteuer, sofern Ihr Freibetrag aufgebraucht wurde. Hinzu kommen der Solidaritätszuschlag und ggf. Kirchensteuer.